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Muss der Job uns glücklich machen?

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Ich erinnere mich gut an eine Vorlesung in Arbeitsrecht, als unser Professor sagte: Glauben Sie, die Menschen gehen gern zur Arbeit, weil die Tätigkeit an der Maschine so schön ist?

An der Stelle habe ich mich gefragt, tja, was habe ich eigentlich geglaubt? Damals war ich noch ein Newcomer im Bereich Motivation und hatte, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Nun bin ich viele Jahre älter und erfahrener, und ich habe noch mal herumgefragt und versucht herauszubekommen, was motoviert Menschen, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen?

Die Antwort ist, es ist ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren.

  1. Das Gehalt ist ein Faktor

Es geht vielen Arbeitnehmern nicht nur ums Geld, sondern viel mehr um die Anerkennung. Die Formel ist einfach: Mehr Geld ist gleich mehr Anerkennung. Immer wieder fragen die Jobsuchenden, wie viel Gehalt kann ich fordern? Natürlich benötigt man als Erstes die Sicherheit, dass man sich in einem passenden Gehaltsgefüge wiederfindet und in Verhandlungen seine Gehaltswünsche weder zu niedrig noch zu hoch angibt. Und für sich selbst muss man ausrechnen, wie viel muss ich wenigstens verdienen und wie viel möchte ich gern verdienen. Aber das Gehalt allein macht meistens nicht glücklich.

  1. Die Sinnhaftigkeit muss stimmen

Das hat in den letzten Jahren sehr zugenommen, die Suche nach dem Sinn. Meine Erfahrung ist, dass vor allem ältere Arbeitnehmer, vorausgesetzt sie können es sich leisten, die Haltung haben: Ich bin nicht daran interessiert, dass ein Unternehmen noch mehr Millionen verdient oder weiter expandiert, sondern ich möchte etwas tun, das Sinn macht. Diese Menschen engagieren sich beruflich eher im sozialen Bereich oder verknüpfen ihren Job mit einer

sinnbringenden Tätigkeit. Das kann ja weiterhin die Kreditorenbuchhaltung sein, aber nun vielleicht in einer Organisation, die in der Entwicklungshilfe tätig ist.

  1. Der Anspruch muss passen

Gemeint sind der Anspruch an den Job und der Anspruch an sich selbst. Erfahrungen zeigen, dass weder über- noch unterforderte Mitarbeiter motiviert sind. Nur wenn man innerhalb seines Levels arbeiten kann, ist das motivierend. Zu viel Arbeit und zu viel Anspruch führen zum Burn-out, und zu wenig führen zum Bore-out. Es ist völlig in Ordnung, auch mal über seine Grenzen zu gehen, aber nicht dauerhaft.

  1. Das Umfeld muss stimmen

Mit dem Umfeld sind sowohl die Kollegen als auch das Arbeitsumfeld gemeint. Es motiviert ungemein, wenn man Lust hat, zur Arbeit zu gehen, weil die Kollegen nett und umgänglich oder sogar inspirierend sind. In einem guten Team zu arbeiten macht einfach Spaß.

  1. Selbstbestimmung

Nicht alle, aber viele Mitarbeiter legen Wert auf Freiheiten und Selbstbestimmung. Der häufigste Satz ist: Sag mir, was ich machen soll und überlass mir die Entscheidung wie ich es machen soll. Mitarbeiter legen Wert darauf, an den Prozessen beteiligt zu sein. Viele möchten nicht nur hinnehmen, was Ihnen vorgebetet wird, sondern mitbestimmen.

  1. Selbstverwirklichung

Das ist natürlich ein hoher Anspruch. Früher hat man mit dem Job sein Geld verdient ─ und gut. Heute soll der Job erfüllend sein. Das wäre nach der Maslow’schen Bedürfnispyramide die oberste Stufe. Kann das ein Job wirklich erfüllen oder ist da unser Anspruch einfach übertrieben?

  1. Karriere machen

Wenn man einen Karrieresprung vollziehen möchte, wartet man nicht ewig auf diese Gelegenheit. Vor allem, wenn dem Mitarbeiter im Vorstellungsgespräch schon eine Führungsposition in Aussicht gestellt wurde, wartet er nicht weitere drei Jahre auf die Beförderung. Dann ist es meistens so, dass er sich außerhalb weiterentwickelt und damit dem Unternehmen leider verloren geht.

  1. Der Vorgesetzte muss führen können

Kaum etwas demotiviert so sehr wie eine unfähige Führungskraft. Es sind hohe Ansprüche, die an Führungskräfte gestellt werden. Der Vorgesetzte soll motivieren, hinter dem Mitarbeiter stehen, den Druck von oben abfangen, Freiraum lassen und, und, und. Das sind alles wichtige Aspekte, aber ich glaube, der wichtigste ist, Wertschätzung zu zeigen. Mitarbeiter erwarten von Ihrem Chef, dass er ihnen zeigt, wie er ihre Arbeit schätzt, und dass ihm etwas an der Unterstützung durch seine Mitarbeiter liegt.

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