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Männliche und weibliche Kommunikation

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Typisch Junge? Typisch Mädchen?

Sie ist wild, sagt, was sie denkt und ist dazu noch so stark, dass sie gleich ein ganzes Pferd hochheben kann: Pippi Langstrumpf. Kess, naseweis und ziemlich selbstbewusst.

Doch irgendwie scheint die Kleine mit den roten Zöpfen und den Sommersprossen damit so gar nicht dem Klischee zu entsprechen, das viele haben, wenn sie an typisches Mädchenverhalten denken.

Eine Vorstellung, die sich häufig auch zu bestätigen scheint.

Neulich auf dem Weg ins Büro lief eine Kitagruppe mit zehn Kindern und zwei Betreuerinnen vor mir her. Drei Kinder, zwei Mädchen und ein Junge, hatten sich von der Gruppe entfernt. Die Erzieherinnen riefen nach ihnen. Ganz selbstverständlich liefen die Mädchen zurück zur Gruppe und der Junge blieb stehen. Bei mir kam gleich ein Gedanke auf: Warum haben Jungs so viel Selbstbewusstsein oder Standfestigkeit und Mädchen folgen der Anweisung unmittelbar und laufen zurück? Ist das angeboren? Oder anerzogen?

Vielleicht war es Zufall, dass in jener Gruppe gerade die Mädchen zurückliefen, während der Junge wie selbstverständlich und mit großer Vehemenz stehen blieb und sich weigerte, den Anweisungen Folge zu leisten.

Doch schon häufig habe ich Ähnliches beobachtet. Besonders in Familien, die sowohl Söhne als auch Töchter haben, wird schnell deutlich: Die Kinder werden scheinbar gleich erzogen, aber trotzdem strotzen die Jungs oft vor Selbstbewusstsein. Die Mädchen hingegen sind meist zurückhaltender.

Natürlich trifft das nicht generell zu. Und ich spreche hier von allgemeingültigen Ausprägungen mit vielen Ausnahmen, also quasi von der Gaußschen Normalverteilung. Selbstverständlich gibt es auch die Mädchen, die selbstsicher und kess ihren Weg gehen. Und das schon von klein auf. Die vielen Pippis etwa oder die zahlreichen Ronja Räubertöchter.

Dennoch: Die Mär vom schüchternen und leicht zu verunsichernden Mädchen hält sich hartnäckig und wird dabei oft von realen Gegebenheiten untermauert.

Ein Phänomen, das auch im Erwachsenenleben vielfach zu beobachten ist. In der Beratung begegnet es mir immer wieder.

Und ich stelle fest: Männer gehen zum Beispiel häufig selbstbewusster mit vermeintlichen Erfolgen um. Ist ihnen etwas gelungen, zeigen sie sich oftmals stolz und selbstsicher. Auch dann, wenn ein Erfolg für Außenstehende vielleicht gar nicht so herausragend ist, wenn das, was erreicht wurde, eigentlich ganz normal zu sein scheint. Ein gutes Beispiel dafür bieten die Bewerbungsunterlagen. Dort selbstsicher das herauszuarbeiten, was sie erreicht haben, ihre Erfolge hervorzuheben und zu kommunizieren, fällt Männern scheinbar deutlich leichter.

Bei den Frauen, die in meine Beratung kommen, sieht es in den meisten Fällen etwas anders aus. Sie zögern häufig, wenn sie eigene Erfolge benennen sollen, betrachten vieles, was sie erledigt haben, als Selbstverständlichkeit, tun es mit den Worten: „Das war doch keine große Sache“, oder: „Das gehört doch zu meinen Aufgaben“, ab.

Kurzum: Für sie sind Erfolge erst dann Erfolge, wenn sie objektiv messbar sind oder sie dafür ausgezeichnet wurden. Im letzten Fall, wenn also jemand von außen eine Leistung offiziell als Erfolg anerkennt.

Eher „weiblich“ ist auch die Aussage: „Ich weiß eigentlich gar nicht, was meine Stärken sind.“ Besonders auffällig ist hierbei: Der Satz stammt von Frauen, die mir eine Stunde lang von ihrer Arbeit berichtet haben und bei denen ich schon jede Menge Stärken oder Erfolge erkannt habe.

Aber woran liegt das?

Männer sind sich oft ihrer „Selbst“ bewusst. Sie erkennen und benennen ihre Stärken klar.

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum Frauen seltener in Führungspositionen zu finden sind.

Für meine Beratung ist das zwar nicht von Bedeutung, aber es wird spätestens dann wichtig, wenn es darum geht, sich in einem Vorstellungsgespräch gut zu positionieren. Auf die unvermeidliche Frage nach ihren Stärken müssen Sie als Bewerber ihre Antwort parat haben und dürfen nicht noch lange überlegen. Und schauen Sie wer Ihnen gegenüber sitzt. Ob gleichgeschlechtlich oder nicht. Ihre Antworten können auf unterschiedliche Art und Weise aufgenommen werden.

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